Wenn Wasserrettung und Notfallmedizin Hand in Hand gehen, zählt im Ernstfall jede Sekunde – und jeder Handgriff muss sitzen. Um für genau solche Situationen bestens vorbereitet zu sein, haben sich kürzlich erneut die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der DLRG Sarstedt sowie angehende Notfallsanitäter der Rettungsdienste Falck Sarstedt und des ASB Hildesheim zu einer gemeinsamen Übung am Giftener See getroffen.
„Nach den positiven Rückmeldungen im vergangenen Jahr war für uns klar: Diese Zusammenarbeit muss fortgesetzt werden“, erklärt Pascal Schulz, Praxisanleiter bei Falck. Als Ausbilder für Notfallsanitäterwar es ihm ein besonderes Anliegen, den Umgang mit Patienten im und auf dem Wasser praxisnah zu vermitteln. „Die Kombination aus DLRG und Rettungsdienst ist in der Realität keine Seltenheit – umso wichtiger ist es, sich auch außerhalb von Einsätzen gut zu kennen und zu verstehen.“Trotz Ferienzeit und dem Beginn der Hauptsaison an Nord- und Ostsee hatten sich zehn DLRG-Einsatzkräfte sowie zehn Auszubildende aus dem Rettungsdienst für die gemeinsame Fortbildung gemeldet. „Ein tolles Zeichen für das Engagement unserer Mitglieder“, lobt Christoph Winter, Pressesprecher der DLRG Sarstedt.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und Einführung in den Ablauf der Wasserrettung durch DLRG-Vorsitzenden Guido Weiskopf ging es direkt in die Theorie: Die Auszubildenden des Rettungsdienstes stellten unter anderem die Versorgung bei Tauchunfällen und Hyperventilation, dem sogenannten Schwimmbad-Blackout vor. Anschließend stand das praktische Training im Vordergrund: An verschiedenen Stationen wurde unter realitätsnahen Bedingungen reanimiert, die patientengerechte Immobilisation geübt und der Einsatz des Spineboards trainiert – einem Hilfsmittel unter anderem zur schonenden Rettung aus dem Wasser.
Am Nachmittag wartete dann eine realistische Einsatzübung: Zwei Verletztendarstellerinnen des RUND-Teams der DLRG Sarstedt – Svenja Klotz und Jessica Schrader – simulierten den Unfall mit einem gekenterten Boot. Während ein Teil der Teilnehmenden die Rettung übernahm, widmeten sich andere den Themen Blutungskontrolle und der Unterstützung durch die DLRG-Drohne. „Die Drohne ermöglicht uns, aus der Luft gezielt zu unterstützen, sei es bei der Suche nach Personen oder zur Lageerkundung“, erklärt Drohnenpilot Christian Göhler. Die abschließende Manöverkritik fiel durchweg positiv aus. „Wir konnten Theorie und Praxis optimal verbinden – das war für alle ein echter Gewinn“, fasst ASB-Praxisanleiterin Laura Heinrich zusammen. Auch Christoph Winter zeigt sich zufrieden: „Solche Formate stärken nicht nur die fachliche Kompetenz, sondern auch das gegenseitige Vertrauen und die Zusammenarbeit. Genau das brauchen wir, wenn wir im Ernstfall gemeinsam Leben retten.“ Für alle Beteiligten steht daher fest: Auch im kommenden Jahr soll es wieder eine gemeinsame Übung am See geben.